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Der Kommentar
 

Wiedekings Verdummungsstrategie!
 
Kurt Wolfgang Ringel

Zu „Wiedeking philosophiert über die Gier“
(Braunschweiger Zeitung vom 11. November 2008):

Philosophie kann ich es nicht  nennen, was Herr Wiedeking von sich gibt. Denn, Philosophie heißt Weisheitsliebe. Aber die Worte des Herrn sind keine Weisheit, sondern Dummheit. Genauer, sie sind Verdummung! Denkende  Menschen fragen sich, wenn  es die ungehemmte, unveränderliche Gier  schon immer gegeben hat; warum existiert die Menschheit heute noch? Längst  hätte sie doch alle menschlichen Existenzmöglichkeiten  zerstört.

Der Grund für die sinnlosen Behauptungen entspringt doch einzig der Ursache, den Kapitalismus reinzuwaschen. All seine Fehler, Mängel und Verbrechen sollen  anderen angelastet werden.  Danach ist der Kapitalismus ein unschuldiges Kind, das nur ständig missbraucht wird und somit gehörig in Verruf gerät. Besonders in Zeiten, in denen  der Kapitalismus  seine extremsten  negativen Seiten hervorkehrt,  finden sich Verteidiger des Systems. Schließlich profitieren sie ja millionen- und milliardenfach davon. Gier und  bodenlose Habsucht sind fast immer nur bei den Leuten  angesiedelt, die finanziell  die reichsten der Welt sind! 

Wäre Herr Wiedeking ehrlich, so müsste er zugeben,  dass  nur ein kleiner Teil der Menschen  dem Geiz und der Raffsucht verfallen sind. Je miserabler die gesellschaftlichen Verhältnisse sind, umso negativer ist ihr Einfluss auf die Menschen, die in ihr leben.    

Auch der Selbsterhaltungstrieb ist eine Art Egoismus. Aber es ist ein gezähmter Egoismus, der notwendig ist, um den Menschen am Leben zu erhalten. Er ist die Existenzgrundlage der Menschen. Er ist für die natürlichen Bedürfnisse der Menschen erforderlich. Nur, Egoismus, der weit darüber hinaus geht, ist  krankhaft und menschenverachtend. Die schädlichste Erscheinung des menschlichen Egoismus war der Faschismus, der von der Wirtschaft in Deutschland an die Macht geschoben wurde.

Es sind doch die Besitzenden, es sind die Leute  vom Schlage  des  Herrn Wiedeking, die  der zügellosen Gier verfallen sind. Wäre er nicht raffsüchtig, dann würde er mit Bedürftigen teilen. Er würde freiwillig und öffentlich auf  Profit verzichten und sich nur das nehmen, was er tatsächlich zum Leben benötigt. Auch er muss  sich an seinen Taten messen lassen, nicht an seinen Worten. Herr Wiedeking sollte über die Worte eines katholischen Priesters aus Ghana nachdenken: „Es ist genug da für die Bedürfnisse eines jeden, aber nicht genug für die Gier eines jeden.“

Übrigens ist die Gier eine dynamische Größe. Sie ist eine zentrale Größe in der Geschichte im Streben zu vergänglichem Reichtum. Zu Geld, Gold, Macht, Herrschaft und Ruhm. Es muss doch herrlich sein, einmal als reichster Mann auf  einem Friedhof zu liegen. Obwohl die Gier wiederholt in der Geschichte  auftritt, daraus folgt nicht, dass sich der Kapitalismus von nur  ihr infiziert ist. So wie ein Mensch von einem Grippevirus Nein, die Gier ist fester Bestandteil des kapitalistischen Systems!
Wie krank müssen denn die Menschen sein, die ein Kapital von einer Milliarde Euro noch vermehren wollen? Wie krank müssen die Banker sein, die dieses Spiel mitmachen? Wie krank ist eine Gesellschaft, die Gier und Raffsucht fördert, statt ihr entgegen zu wirken. Aber die Politiker sind fast alle Diener ihres Herrn. Und dieser Herr heißt Wirtschaft.

 

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