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Der Kommentar
 

Was will eigentlich die Gewerkschaft der Lokführer?

Von Klaus Buschendorf

Verkehrsminister Ramsauer „warnt“ die Lokführer eindringlich vor dem Schaden, den sie, die Lokführer, der ganzen Wirtschaft zufügen, wenn sie ihren Streik auf den Güterverkehr ausdehnen. Frau Merkel ist besorgt, dass die Tarifhoheit der Partner nicht „missbraucht“ werde. Bei ihren Warnstreiks waren es noch Untertöne. Jetzt nimmt man die eine Seite der „Tarifpartner“ schon deutlich ins Visier: die Lokführer. Aber was wollen diese eigentlich?

„Gleicher Lohn für gleiche Arbeit“ und das von jedem, welcher sich „Arbeitgeber“ nennt – eine „steinalte“ Forderung. Ist sie deshalb falsch, weil sie alt und gerecht ist?

Warnstreik heißt Warnstreik, weil man jemand warnen will – gebt acht, wir können auch mehr! Gebt nach – wir sind schließlich im Recht! Der Warnstreik traf den Personenverkehr – und wie der „Arbeitnehmer“ zu seiner Arbeit kommt oder ins Privatvergnügen, ist den anderen „Arbeitgebern“ ziemlich egal. Aber nun soll der Güterverkehr bestreikt werden – die Kapitalisten haben ja keine Lager mehr! Jetzt kann es ernst um den Profit gehen! Und nun macht man ernst mit der Heuchelei, der „Sorge“ um die „gerade sich entwickelnde Konjunktur“! Man schaue genau hin, wer da in Sorge ist, um das angebliche „Wohl der Wirtschaft für alle“! Wäre hier nicht „präventives“ Handeln angesagt gewesen?

Was wäre „präventiv“? Dass die Löhne so sind, wie es die Lokführer wollen! Dann entfiele der Grund für ihren Streik. Was „verteidigen“ jene Sprecher von „Arbeitgeberverbänden“ und jene Gazetten gleichgeschalteter Medien mit ihrer „Sorge“? Ungerechtigkeit, welche den Lokführern gegenüber geübt wird! Aber so kann man das nicht sagen, das fiele doch gleich auf. Darum nenne ich beim Wort, was es ist – die Ungerechtigkeit und Missachtung von einfachen Menschen, zu denen Lokführer gehören! Auch sie haben Würde – und mit ihrem Streik kämpfen sie darum!

Das sollten sich nicht nur die Kapitalisten selbst, sondern auch die unbedarften Leute überlegen, die „kein Verständnis“ für den Arbeitskampf von ihresgleichen aufbringen wollen. Wem steht wer näher? Fragen Sie sich das, wenn Sie in den folgenden Tagen wartend auf einem zugigen Bahnsteig stehen sollten!

 

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