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Zeitgeschehen
 

Lateinamerika und die Rebellion des 21. Jahrhunderts

von Claudio Coladangelo (Mexiko)

Oacaxa, 16.2.2007

Wahrscheinlich war die USA noch nie so zufrieden mit der politischen Lage in Lateinamerika wie zu Beginn des neuen Jahrhundert. Fast alle Regierungen, mit Ausnahme von Kuba und Venezuela, setzten die von Washington befohlene neoliberale Wirtschaftspolitik um.

Die makroökonomischen Daten stimmten, das Imperium war zufrieden. Die Reichen wurden reicher gleichzeitig vergrößerte sich das Heer der Enteigneten und verarmten Massen. Alles lief in die gewünschte Richtung des lokalen und multinationalen Kapitals.

Doch dann entwickelten sich besorgniserregende Geschehnisse ; die Völker Lateinamerikas verweigerten dem Imperium ihre Gefolgschaft. Stichwort: UEBERASCHUNGEN BEI WAHLEN.

Demokratie war zuvor für di e Bevölkerung zu einem Wahlgang degeneriert bei dem der Gewinner schon vor der Wahl feststand und natürlich die gleiche neoliberale Politik fortsetzte. Doch auf einmal verweigerten die ausgebeuteten Massen diesem Projekt ihre Zustimmung und wählten ganz anders als die Herrschenden es sich gewünscht hatten.

Die neoliberale Politik und Ideologie war entlarvt, ihr gigantisches Scheitern verursachte eine historische Krisis in ganz Lateinamerika. Der Kontinent mit den größten sozialen Gegensätzen sprich sozialen Ungerechtigkeiten; UNO-Zahlen 2005: 39.8% lebten in Armut (209 Millionen Menschen) und 15.4% der Bevölkerung (81 Millionen) lebten in extremer Armut oder Verwahrlosung.

Die Bevölkerungen entschieden sich an den Urnen ihre Stimme den linken Wahlkandidaten zu geben. Zuerst Chavez in Venezuela, dann 2002 Lula in Brasilien, 2003 Kirchner in Argentinien, 2004 Amplio Frente Popular in Uruguay, dann Bachelet in Chile. Dann 2006, die makro-ökonomischen Daten verschärften sich weiter, die sozialen Gegensätze wurden krasser, kam die Amtseinführung von Evo Morales in Bolivien ausgestattet mit einem klaren politischen Programm: neue Verfassung, Verstaatlichung aller strategischen Betriebe, Rückgabe von Land an Landlose. Die Gewinne sollten von nun an dem Allgemeinwohl dienen und nicht einen paar wenigen in den Rachen geworfen werden, die die gesamte Volkswirtschaft ausbluten. Danach kam die Wiederwahl von Chavez in Venezuela, der Wahlsieg von Correa in Ecuador, der Wahlsieg von Daniel Ortega in Nicaragua, der eigentliche Wahlsieg von Lopez Obrador in Mexiko, der nur durch massiven Wahlbetrug der ultrarechten verhindert wurde, und der Volksaufstand in Oaxaca.

Zweifellos hat der neoliberale Vernichtungsfeldzug gegen die Völker in Lateinamerika eine mächtige Bewusstseinswelle hervorgerufen, die all e gemeinsam gegen die Barbarei des Imperialismus vereint und mobilisiert! Es gibt kein Land in Lateinamerika wo nicht gewaltige soziale Bewegungen den gemeinsamen Kampf gegen das Imperium angetreten haben.

Das schlimmste für die USA ist, das diese Bewegungen täglich an Zulauf gewinnen und wachsen.

Der jetzige Kampf ist zutiefst Anti-Imperialistisch, weil die Mehrheiten nicht mehr bereit sind das neoliberale Modell zu akzeptieren. Die Herausforderung gegen das Imperium kristallisiert sich zunehmend, wir können mit dem neu-gewählten Präsidenten von Ecuador(Correa) übereinstimmen das wir uns nicht in einer Ära der Wechsel sondern in einem Wechsel der Ära befinden. Das Zeitalter des Imperialismus neigt sich in Lateinamerika seinem Ende entgegen. Es fehlt nur noch der endgültige Todesstoss, die letzten zwei neoliberalen Bastionen mit ihren Vasallenregierungen, Mexico und Kolumbien, sie sind die letzten zwei Dominosteine in diesem titanischen Kampf zwischen dem korrupten und dekadenten kapitalistischen Modell auf der einen, und auf der anderen Seite, dem Sozialismus des 21.Jahrhunderts, wo die Vision, das wir alle auf diesem Planeten die gleichen Rechte haben endlich umgesetzt wird.

Die Hoffnung auf eine andere, gerechte Welt wächst. Die Utopie wird zur Realität.

 

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