»Wissen ist keine ordinäre Ware, sein Wert ist unbestimmbar, es lässt sich kostenlos vermehren. Seine Verbreitung steigert seine Fruchtbarkeit, seine Privatisierung reduziert sie und widerspricht seinem Wesen. Eine authentische Wissensökonomie wäre eine Gemeinwesenökonomie, in der die Grundkategorien der politischen Ökonomie ihre Geltung verlieren und in der die wichtigste Produktivkraft - also das Wissen - zum Nulltarif verfügbar wäre. « André Gorz
André Gorz ist bekannt als scharfer Kritiker der Gelderwerbsgesellschaft. In diesem Buch befasst er sich mit den unüberwindbaren Widersprüchen des Wissenskapitalismus:
-
mit der Schwierigkeit, Wissen als Ware und als Kapital zu verwerten;
-
mit dem sich ausbreitenden Selbstentfremdungs- und Selbstverwertungszwang;
-
mit der grundlegend anderen Ökonomie und der Neubestimmung des Reichtumsbegriffs, auf die die Krise des Arbeits- und Wertbegriffs hinweist.
Die zweite Hälfte des Buches widmet der Autor dem breiten Spektrum sozialer Bewegungen - namentlich der Freien-Software-Bewegung -, die sich der Vermarktung von Gemeingütern widersetzen, sowie der Macht- und Leistungswut, mit der Wissen und Kapital zugleich die Abschaffung der Natur betreiben und die Abschaffung dieser antiquierten Menschengattung, die den Anforderungen der Technik nicht mehr gewachsen ist.
Quelle: Klappentext
André Gorz, dessen Geburtsname eigentlich Gerhard Hirsch ist, wurde 1924 in Wien geboren und lebt als Philosoph und Publizist in Frankreich. Gorz wechselte im Laufe seines Lebens mehrmals seinen Namen, anfänglich um in den 30er Jahren der Verfolgung durch die Nationalsozialisten zu entgehen. Während des zweiten Weltkrieges hielt Gorz sich, aufgrund seiner jüdischen Abstammung, im Schweizer Exil auf und begann ein Chemiestudium an einer Ingenieurschule in Lausanne, währenddessen er auch philosophische Essays und politische Artikel für eine Schweizer Genossenschaftszeitschrift schrieb.
Bei einer Vortragsreise Sartres durch die Schweiz kam es zu ersten Begegnung beider, woraus sich eine literarisch-philosophische Zusammenarbeit entwickelte. 1949 zog es Gorz nach Frankreich, wo er zunächst unter anderem als Pressereferent und Militärattaché tätig war, aber bald Redakteur in bei einer Zeitung namens "Paris Presse" wurde; zu dieser Zeit taucht auch erstmals der Name Gorz auf, denn von jetzt an erfolgten seine journalistischen Veröffentlichungen unter dem Namen Michel Bosquet, seine sozialphilosophischen unter André Gorz. 1956 nahm Gorz die französische Staatsbürgerschaft an. 1960 schließlich wurde er Redaktionsmitglied der von Sartre und de Beauvoir gegründeten Zeitschrift "Les Temps Modernes". In den 60er Jahren war Gorz politisch besonders aktiv und schuf sich einen Ruf als Theoretiker der Arbeiterselbstverwaltung und gilt seit den 70er Jahren als Befürworter der politischen Ökologie.
Im Mittelpunkt aktuellerer Publikationen steht Gorz' Begriff der Emanzipation als einer Befreiung, die die industrialistische Tradition der Linken zugunsten einer politischen Moral von Autonomie und Gemeinsinn hinter sich läßt. Zentrale Themen bleiben aber distributive Überlegungen über Wissen und Arbeit.
Quelle: www.Wikipedia.de