Machen wir uns nichts vor: Eine exzellente Ausbildung kann den Arbeitsplatz nicht mehr sichern, Karriere ist nicht mehr garantiert und die Renten sind auch in Gefahr. Was also tun? Am Arbeitsplatz am besten so wenig wie möglich, rät Corinne Maier und erklärt, warum Sie Ihrem Unternehmen bedenkenlos das Engagement aufkündigen können.
Wer nichts zu gewinnen hat, sagt sie, habe auch nichts zu verlieren. Allerdings sollte die Strategie subtil angelegt werden. Nützliche Tipps und empirische Werte der Autorin:
Es ist zwecklos, das System ändern zu wollen. Wenn man sich ihm widersetzt, stärkt man es nur. Sie werden nicht an der Qualität ihrer Arbeit gemessen, sondern an ihrer Anpassungsfähigkeit ans System. Nehmen Sie niemals und unter gar keinen Umständen einen verantwortungsvollen Posten an. Sie wären verpflichtet, mehr zu arbeiten. Wählen Sie in den größten Unternehmen die überflüssigsten Stellen: Beratung, Gutachten, Forschung. Je abstrakter die Stellenbeschreibung, desto weniger lässt sich ihr Beitrag zum Unternehmensgewinn messen. Wenn Sie ein ruhiges Pöstchen gefunden haben, vermeiden Sie vor allem Veränderungen. Lernen Sie an diskreten Zeichen - Details in der Kleidung, skurrile Witze, warmes Lächeln - diejenigen zu erkennen, die wie Sie am System zweifeln und sich seiner maßlosen Absurdität bewusst geworden sind. So bringen Sie zwar nicht Ihr Unternehmen nach vorne, in jedem Fall aber sich selbst.
Quelle: Klappentext
Die Politologin, Volkswirtin und geschulte Psychoanalytikerin Corinne Maier, Jahrgang 1964, hat mit ihrem kühnen Pamphlet zur allgemeinen Arbeitsmoral offenbar einen Nerv getroffen. Ihr Arbeitgeber, der französische Energiekonzern EDF, rief seine Mitarbeiterin zur Ordnung, stellte aber aufgrund der lauten Proteste in der Öffentlichkeit die angestrengten disziplinarischen Maßnahmen inzwischen wieder ein. Ihre Energie und Leidenschaft widmet die streitbare Französin ansonsten im Wesentlichen der »Entstaubung« der Psychoanalyse und den Biografien bedeutender Persönlichkeiten.
Quelle: Klappentext