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Arbeit und Leben,
Grundsicherung
 

Wenn Arbeit Krank macht müssen wir uns gemeinsam wehren!

Her mit dem fetten Grundeinkommen und der 20 Stunden Woche!

von Ruth Luschnat

(Text der Rede auf dem Transgenialen csd Berlin am 23.06.07)

Laut AOK haben Krankschreibungen aufgrund seelischer Leiden um 74 % zugenommen in den letzten Jahren. Aus Angst um ihre Stellen trauen sich die Menschen kaum mehr mal krank zu machen, sie werden deshalb ernsthaft krank. Krank machend wirkte in dieser Zeit der Abbau sozialer Rechte, die Verknappung von Lohnarbeit das Lohndumping u. der Zwang zu Arbeit auch zu Hungerlöhnen, sowie die ständige Diskriminierung von Arbeitslosen als Faulenzer. Logo grassiert da das Mobbing und kostet mehrstellige Milliarden-Beträge! Die Menschen machen sich gegenseitig fertig wenn Arbeit zu Bedingungen der Ausbeutung so sehr staatlich gefördert wird.

Außerdem: wer sich nicht in sexistische, homophobe, transphobe und rassistische Normen passt hat selten Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Wir sollen arbeiten unter Bedingungen, die uns krank machen. Daher werden immer mehr Menschen depressiv, ausgebrannt, Selbstmordgefährdet, oder aggressiv, oder sie reagieren mit psychotischen Symptomen. Menschen in solchen Krisen aber haben kaum Räume für heilende Begegnungen: schnell werden chemische Psychopharmaka verordnet, um ihre seelische Krise zu betäuben und sie wieder anzupassen an ein Arbeitszwangsystem das gar keinen Platz für sie als sensible menschliche Individuen hat. Andere verletzen sich selber, wenn sie sexuell oder psychisch in den Familien ihrer Kindheit traumatisiert wurden. Die Behinderung durch Geschlechterrollen zur einseitigen Zurichtung als entweder VerdienerMännchen oder soziale Nährmutter für nix zusammen als Familien mit Geschlechts-Hierarchien ist gewaltfördernd, sie entwertet die Potenziale der Menschen durch Herrschaft und Ausbeutung.

Diese Hetero-Normfamilien, die uns von Rechts wieder als naturhafter Hort der Wohltat vorgegaukelt werden erweisen sich real allzu oft als Orte, die die soziale und sexuelle Gewalt individuell vermitteln, zuspitzen, und verdecken. Jegliche Art Zusammenleben aber muss scheitern wenn Mensch 3-5 Jobs bedienen muss zum überleben, weil Arbeit entwertet ist durch Kapital.

Wir könnten heute die patriarchale Struktur hinter uns lassen, wenn wir gemeinsam für eine Umverteilung aller Arbeit, zu einer 25 Stunden Woche für alle, Ausbau der sozialen öffentlichen Dienste und einem fetten Grundeinkommen streiten. Aber die patriarchale Norm wird wieder verstärkt propagiert, um uns gefügig zu machen. Sonst müsste von der Leyen als ersten Schritt eine Abschaffung des Ehegattensplitting zugunsten der Finanzierung sozialer Menschenrechte für alle Kinder umsetzen und das will sie wohl nicht. Sie ist eher Teil des konservativen rollbacks mit dem seit den 90gern Themen des Feminismus von Rechts besetzt werden, um so Klassismen und Rassismen zu pushen, die die Frauenbewegungen spalteten : "SuperFrau-Vorbild" von der Leyen soll jungen Frauen Freiheit als neoliberale "Markt-Freiheit" und Züchtungsziel der Konservativen darstellen. Rechte Politik mit Frauenthemen heißt mehr doitschen Akademiker-Nachwuchs fordern, anstatt mehr Menschen bei uns ein Studium zu ermöglichen. Elitenzucht verlangt so dass die stetige Umverteilung von Unten nach Oben den Oberklassen ihre Herrschaftsansprüche ermöglicht. Mit "Klassismus" gibt es "Diversity" dann für die globalen Eliten, die von der Ausbeutungsglobalisierung gemeinsam profitieren. Die Unterschichten stellen dazu die mehr oder minder entrechteten Hilfskräfte, die im Mangel gebunden im Kampf um Hungerjobs rassistisch und sexistisch gegeneinander aufgehetzt werden können: Sie könnten sich ja sonst solidarisieren und das Kapitalismus/Patriarchat (=Kapriarchat) absetzen. Fundamentale Religion hilft dabei.

Das Kapriarchat weltweit abschalten!

Kapital, Geschlechterrollen und Grenzen sind Grundlage von Ausbeutung und Herrschaft: Rechtlose Migrantinnen putzen und bauen die reiche Welt für Sklavenlöhne. Pflege und Erziehungstätigkeiten sind bei uns abgewertet und unterbezahlt, weil dies traditionell im Patriarchat unbezahlte Frauenarbeit ist. Das soziale Arbeit aber verschiedene, sehr anspruchsvolle Berufe, mit hohem Bedarf an sozialer Bildung meint wird ignoriert. Durch solche Gendermuster leiden Kinder und Alte an unmenschlicher Behandlung, bzw. es wächst Europa gerade zusammen dank der Transfers osteuropäischer Hauspflegerinnen.

Da soziale Dienste so hohe Potenziale für die Humanität unserer Gesellschaft bergen, sollten sie eine hohe Bezahlung und Ansehen, sowie ein gute Ausbildung für alle Gender genießen. In Skandinavien wurden so die Bildung und die Krankenversorgung besser zum Wohle aller. Bei einem hohen Grundeinkommen auch könnten wir alle besser menschlichere Zustände leben. Stattdessen wird das alte kapriarchale Familienlied des Zwanges von Konkurrenzkämpfern und vom HausMuttertiermythos angestimmt, wo doch dauernd Fälle von sozial verarmten Müttern durch die Presse geistern, die in ihrer sozialen Verarmung unter den Rollenzwängen ihre Kinder töteten, verhungern ließen, oder durch ihre Partner zu Tode kommen ließen.

Die Armut die diese Kinder erleiden ist der Skandal: dass nicht ihr Recht auf soziale Leistungen höher wiegt als veraltete patriarchale Familienmythen.

Diese Mythen sind gefährlich: so wurde es u.A. auch mit durch diese ermöglicht im NS die Bevölkerungs-Mehrheit der "braven" Familien dazu zu bringen, zunächst ihre in Heimen lebenden Angehörigen in den Euthanasiemorden umbringen zu lassen und anschließend für den nächsten Schritt- die Vernichtung der "ethnisch Anderen" - schon ausreichend abgestumpft zu sein". Das war echt krank!

Die Globalisierung wird uns ständig als Grund für verschärfte Ausbeutung genannt: da die Ausbeutung wo anders noch viel härter sei, müsste sie hier natürlich angepasst werden. Quatsch! was uns bedroht und krank macht ist das patriarchische - kapitalistische System der zerstörerischen Verwertung. Solidarität bei der Umwandlung dieses Systems ist die beste Medizin.

Gibt es Hoffnung?

Die Kosten für den Anstieg von seelischem Leiden sind so gewachsen, dass versucht wurde per Gesetz diese Aufgaben des Sozialstaates an die unbezahlte Familien-Arbeiterinnen - meist Frauen - abzuwälzen: Familien sollten dann für ihre psychiatrisierten Angehörigen verantwortlich gemacht werden und das Recht erhalten diese per Zwang mit Psychopharmaka ruhig zu stellen. Fast wäre das geglückt, es erinnerte aber dann doch an die Erbschaft des Euthanasie-Programms unter den Nazis. Betroffene, Angehörige und Profis schafften es noch gerade so sich zusammen zu schließen, um das zu verhindern. Verdient hätte an solch einer Zuspitzung der Gewalt in den Familien vor allem die Chemo-Pharma-Industrie. Dies ist ein Industriezweig der mächtige global player stellt. Viele Großverbrechen seit dem 2. Weltkrieg zeigen die Verwicklung solcher Chemiefirmen und/ oder Chemie Multis als Profiteure an bisher ungesühntem unermesslichen Leid: neben Zyklon B(Gaskammern), betrifft dies z.B. die Folgen der chemischen Kriegführung in Vietnam mit Agent Orange, die Gas-Katastrophe von Bhopal u.V.m. Gentechnik und Biopiraterie sind die aktuellen Erweiterungen der Geschäftsfelder dieser Multis Wir brauchen dringend eine global geltende Rechenschaftspflicht zur Vorbeugung und Wiedergutmachung solcher Verbrechen! Gesund macht uns Solidarität hierfür, für eine 25 Stunden Woche für alle bei fetten Mindestlöhnen, öffentlichem Reichtum und einem bedingungslosen Grundeinkommen weltweit. Öko Umbau sofort bringt massig zu tun und Kinderarmut in jedem Land ist ein Skandal! Am CSD sind wir weiter gegen das kapriarchat: Wir wollen nicht als Gays im Ausbeutungssystem integriert werden!!!:

Solidarität ist Waffe und Medizin, denn: Wenn Arbeit krank macht, müssen wir uns gemeinsam wehren! Transkontinental- transkulturell -ökologisch, transgenderig, transformatorisch, etwas Besseres als das Kapriarchat ist überfällig!

Ruth Luschnat

 

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